Unser Ziel
Warum „Bunte Wiesn“? Keiner kann sich den Zauber einer blühenden Sommerwiese entziehen.
Was ist es, was uns Menschen magisch anzieht – die Farben, der Duft oder das Summen und Zirpen. Es ist wohl eine Mischung aus allen.
Fakt ist: Wildblumenwiesen sind voller Leben. Sie locken nicht nur Insekten an, auch weitere Wiesenbewohner wie Rebhuhn, Feldhase und andere Wildtiere finden Nahrung und Schutz. Verschwinden die Wiesen, verschwindet auch wertvoller Lebensraum.
Das Ausmaß der Veränderungen, die unsere Landschaft in den letzten Jahrzehnten erfahren hat und weiter erfährt, ist wirklich enorm. Auch in der Steiermark sind naturnahe Grünflächen rar geworden – extensiv genutzte artenreiche Wiesen mit ein- bis zweimaliger Mahd haben Seltenheitswert. Wirtschaftswiesen sind auf schnellen proteinreichen Graswuchs ausgerichtet und werden mehrmals im Jahr mit Gülle und Kunstdünger überschwemmt. Die bunte Tier- und Pflanzenwelt hat dadurch keine Überlebenschance. Amtliche Zahlen belegen einen Rückgang der Blumenwiesen von über 90%. Eine katastrophale Bilanz. Kein anderer Lebensraumtyp ist so massiv bedroht wie die artenreiche Wiese. In der Steiermark werden große Flächen landwirtschaftlich genutzt. Gut zwei Drittel davon sind Äcker, der Rest Grünland.
Die Insekten sind Bestäuber unserer Nutzpflanzen und die Nahrungsgrundlage für Singvögel und viele andere heimische Wildtiere. Noch bis in die 70er-Jahre des 20. Jahhunderts wurden viele Wiesen im Vergleich zu heute extensiv genutzt. Es wurde selten öfter als zweimal im Jahr gemäht, Überdüngung war aufgrund der an die Flächengröße angepassten Viehbestände kaum ein Problem. Äcker wurden zwar maschinell bearbeitet, doch waren sie kleinteiliger und breite Feldraine (steirisch – da Roan) an Wegrändern waren üblich. Somit konnten auch Wildblumen und -kräuter auf den Wiesen und Feldern gedeihen, Insekten hatten genug Zeit für ihre Entwicklung und die unterschiedliche Nutzung von Weiden, Heu- und Streuwiesen bot einer Vielzahl an Arten strukturreiche Lebensräume.
Mit der fortschreitenden Industrialisierung der Landwirtschaft, bei der meist aus jedem Quadratmeter das Maximum an Ertrag geholt wird, wichen diese Blumenwiesen. Es entstanden Monukulturen aus Weidegras, Felder wurden zusammengelegt, Hecken verschwanden und gepflügt wurde nun bis an die Wegkante. Überdüngung aufgrund riesiger Viehbestände und ein starker Pestiziteinsatz taten ihr übriges.
Hinzu kommt die immer schneller voranschreitende Bebauung durch Siedlungen, Gewerbeparks und Straßen. Dieser Flächenfraß zerstört zusätzlich wertvollen Lebensraum unwiederbringlich. Selbst in unseren Gärten verschwindet immer mehr die einstige Vielfalt. Oft dominieren eintönige Rasenflächen, Schotterwüsten und Kirschlorbeerhecken.
Mit unseren Wildlbumen wollen wir dagegen wirken. Wir zeigen die Schönheit, informieren über ihre Nützlichkeit und ihre Bedeutung für unsere Ökosysteme (Umgebung vor unserer Haustür)- wir wollen viele Steirer dazu animieren, etwas für diesen Lebensraum Wildblumenwiese zu unternehmen und aktiv zu werden.
Denn diese bunten Blumenwiesen sind seit Jahrhunderten Bestandteil der Steiermark – dem grünen Herz Österreichs. Und sie müssen es bleiben.